Innovationskultur in der Lehre an der Universität Paderborn

Der digitale Wandel wird an der Universität Paderborn durch eine ausgeprägte Kommunikations-, Lehr-/Lern- und Forschungskultur gelebt.

Stand: 22.10.2020

Einordnung

Konzeptionelle Verortung

Dieses Beispiel guter Praxis für die strategische Weiterentwicklung von Lehre und Lernen in digitalen Zeiten wird anhand des methodischen Konzepts allgemein der Ebene der Kultur und im Speziellen den folgenden Dimensionen zugeordnet:

Rahmendaten

Umsetzungszeitraum

langfristig

Ressourcen

Das Projekt InnoVersity wurde vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf-Stiftung im Rahmen des Strategiewettbewerbs „Hochschulbildung und Digitalisierung“ des HFD gefördert.

Akteur_innen

Prof. Dr. Gudrun Oevel Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT)

Iris Neiske Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik

Beschreibung

Kurzbeschreibung

Maßgeblich durch das Projekt „InnoVersity“ bestärkt, zeichnet sich die Universität durch eine gelebte Innovationskultur in der Lehre aus. Dies spiegelt sich insbesondere in einer nachhaltigen Personalentwicklung, in internen Kommunikationsmaßnahmen und Anreizsystemen für die Lehrenden wider.

Der digitale Wandel ist das Thema der „Universität der Informationsgesellschaft“, wie sich die Universität Paderborn selbst bezeichnet und wird durch eine ausgeprägte Kommunikations-, Lehr-/Lern- und Forschungskultur gelebt. Vorbildhaft ist die Personalentwicklung v.a. durch

die Investition in wissenschaftsunterstützendes Personal mit der eingerichteten Stabsstelle „Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik“ und Personal im Medienbereich des Zentrums für Informations- und Medientechnologien (IMT), das bei Digitalisierungsprojekten und Filmproduktionen unterstützt,
das Zertifikatsprogramm „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“, in dem systematisch Fortbildungsmöglichkeiten inkl. E-Learning nicht nur für Professorinnen und Professoren, sondern auch für Lehrende angeboten werden sowie
das E-Tutoren-Programm: ein semesterbegleitendes Schulungs- und Praxisprogramm für Studierende zum Erwerb und Training didaktischer und technischer Schlüsselqualifikationen. Die erbrachten Leistungen werden mit 6 ECTS oder als Praktikum anerkannt und mit einem E-TutorInnen Zertifikat bescheinigt.

Das Ziel „den didaktischen Wert neuer Technologien zu vermitteln, auszuprobieren und dadurch der Hochschullehre neue Impulse zu geben“ (vgl. Webseite zu E-Tutoren) wird durch Maßnahmen und Strukturen der Internen Kommunikation unterstützt. Beispielsweise durch

das Format „lernPause“, ein regelmäßiges Mittagessen mit Good-Practice-Vortrag zum Thema E-Learning, bei dem die Möglichkeit zum informellen Austausch unter digital aktiven Lehrenden besteht und rege genutzt wird,
das zweistufige E-Learning-Label „E-Learning Basic“ und „E-Learning Advanced“, das anzeigt, in welchen Veranstaltungen E-Learning zentral und in welchem qualitativen Ausmaß zum Einsatz kommt.

Das E-Learning-Label fördert nicht nur die Entwicklung, Verbreitung und Qualität digital unterstützter Lehre, sondern ist auch Bestandteil eines Anreizsystems, indem es Lehrende anregt, E-Learning verstärkt in ihre Veranstaltungen zu integrieren. Das Anreizsystem besteht des Weiteren aus:

dem jährlichen „Tag der Lehre“ zur hochschulöffentlichen Präsentation und Diskussion innovativer Lehraktivitäten und deren Transfermöglichkeiten
dem Förderpreis des Präsidiums für Innovation und Qualität in der Lehre zur Anschubfinanzierung oder Verwendung für die Weiterentwicklung und den Transfer (5 Preise á 150.000,- Euro, einzusetzen für Personal und Sachkosten)
dem Lehrpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs zur Würdigung und Förderung von herausragenden Lehrkonzepten und -methoden, die zur Leitidee der Universität beitragen und als Beispiel dienen (3 Preise á 15.000,- Euro).

Diese Maßnahmen zusammengenommen kennzeichnen eine ausgeprägte Innovationskultur in der Lehre.

Handlungsfelder

Zu den Rahmenbedingungen für die identifizierte Innovationskultur gehört neben den kurzen Wegen an der Universität Paderborn das von 2015 bis 2018 vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Rahmen des Wettbewerbs „Hochschulbildung und Digitalisierung“ geförderte Projekt „InnoVersity“. In dem Projekt wurden zur Unterstützung der Digitalisierungsstrategie der Universität Paderborn u. a. innovative, an der Hochschule verstreute Lehrangebote mit digitalem Medieneinsatz identifiziert, gebündelt und Strukturen entwickelt, die nach Projektabschluss fortgeführt werden:

der „Strategiekreis E-Learning“, in dem die E-Learning-Beauftragten der Fakultäten gemeinsam mit der Stabsstelle und dem Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) die E-Learning-Aktivitäten an der Universität koordinieren, weiterentwickeln und kommunizieren.
Neben dem E-Learning Strategiekreis gibt es einen Lenkungskreis für die an der Universität bereitgestellte Lernplattform PANDA, der mehrmals im Jahr tagt und in dem über die Entwicklung der Lernplattform entschieden wird. Im Lenkungskreis sind alle Fakultäten, das IMT sowie weitere E-Learning Beteiligte z. B. die Bibliothek und der AStA vertreten.
Zudem gibt es seit 2009 die beim Vizepräsidium für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement angesiedelte „Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik“, für die entsprechende Ressourcen dauerhaft freigestellt wurden.

Entwicklungsprozess

Das maßgebliche Projekt InnoVersity ist seit Juli 2018 abgeschlossen, ein Teil der dort entwickelten Strukturen konnte verstetigt werden (Strategiekreis E-Learning, Startseite Lehre auf der Homepage, E-Learning-Label, Innovationspreis für Studierende). Die Einrichtung eines virtuellen Beratungsbüros befindet sich hingegen noch in der Planung.