Technische Universität Hamburg-Harburg
Stand: 04.10.2021
Dieses Beispiel guter Praxis für die strategische Weiterentwicklung von Lehre und Lernen in digitalen Zeiten wird anhand des methodischen Konzepts allgemein der Ebene der Kultur und der Ebene der Struktur und im Speziellen den folgenden Dimensionen zugeordnet:
mittelfristig
"-"
Referentin für die strategische Weiterentwicklung von Lehre und Lernen in digitalen Zeiten und Teamleitung HOOU@TUHH: Dr. Tina Ladwig
(Anm.: Ende 2020 hat Dr. Jana Panke die Teamleitung übernommen.)
An der TU Hamburg (TUHH) sind im Rahmen der entwickelten Lernprojekte für die Hamburg Open Online University (HOOU) innovative Formate entstanden, die besonders zum Austausch und Kulturwandel in der TUHH beigetragen haben. Kerngedanke ist die Schaffung von Freiräumen zum Experimentieren. Die TUHH ist mit dieser Innovationskultur und der durch die Lernplattform der HOOU geschaffenen Infrastruktur ein Good-Practice-Beispiel auf den Ebenen Kultur und Struktur.
Die HOOU ist eine offene Lernplattform mit Lernprojekten der sechs Hamburger Hochschulen und dem UKE. Sie will die klassische Präsenzlehre mit den Möglichkeiten digitaler Technologien bereichern und ergänzen. Den online angebotenen Lernprojekten liegt ein mit allen Beteiligten abgestimmter Markenkern zugrunde:
Realisiert werden diese Ziele u.a. durch die Schaffung von Experimentierräumen, die dann wiederum mit der Plattform verknüpft werden. An der TUHH entstanden Lernprojekte wie z. B. Kniffelix – ein Mitmach-Experimentier-Angebot der Kinderforscher an der TUHH – oder das Bauingenieursprojekt RUVIVAL mit einem weltweiten Praxisaustausch über die nachhaltige ländliche Entwicklung und Ressourcennutzung. Diese haben zu einem grundlegenden Wandel in Werten und Einstellungen der TUHH zum Thema Digitalisierung in der Lehre geführt.
Die Schaffung der Experimentierräume ist dabei auch technisch hinterlegt: Neben dem eigentlichen Plattformportal und der dahinterliegenden Datenbankstruktur mit OER-Elementen und Lernangeboten gibt es ein weltöffentliches technisches Experimentierfeld: Hier werden entsprechend den Kernzielen jeweils individuelle technische Lösungen aufgebaut (z.B. eine offene GitLab-Instanz, offene Foren oder Simulationsumgebungen), mit denen dann die Lernangebote entwickelt und umgesetzt werden. Sämtliche Inhalte stehen als offene Quell-Dateien zur Verfügung. Wenn eine individuelle Lösung im Experimentierfeld gut funktioniert und erfolgreich ist, wird sie in das Portal aufgenommen. Das bewusste Experimentieren ist damit ein zentraler Bestandteil der HOOU. Die Lernenden werden explizit in den Prozess der Materialerstellung einbezogen und lernen somit nicht nur, sich ihren eigenen Lernprozess zu strukturieren, sondern auch essentielle Digitalkompetenzen, wie z.B. kollaborative Arbeitsweisen, das Analysieren und Reflektieren von und über Inhalte aber auch problem- und vielmehr auch lösungsorientiertes Handeln.
Das hochschulübergreifende Innovationsprojekt wird durch ein Netzwerk aus den sechs staatlichen Hamburger Hochschulen und dem UKE* mit der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, der Senatskanzlei sowie dem Multimedia Kontor Hamburg getragen.
Der Content – im Dezember 2018 35 Lernprojekte – wird v.a. durch die Lehrenden an den staatlichen Hochschulen in finanziell geförderten Projekten bereitgestellt. Der technische Support bei der Erstellung wird durch Multimedia Contor Hamburg und durch die IT-Infrastrukturen der Hochschulen gesichert.
Es gibt eine Lenkungsgruppe, der alle Beteiligten mit gleichem Stimmrecht angehören. Für die konzeptionelle Arbeit ist die Steuerungsgruppe mit verteilten Themenschwerpunkten zuständig, z.B.: TUHH und MMKH für Konzeption und Technik, HAW Hamburg für Qualifizierung, Universität Hamburg für offene Bildungsmaterialien (OER).
Im Zuge der Lernprojektentwicklung und Kooperationserfahrungen haben sich weitere Austauschformate an der TUHH entwickelt, z.B.:
Der Hamburger Senat hat Anfang 2015 eine „Strategie Digitale Stadt“ beschlossen, um die Digitalisierungsprozesse der Hansestadt zu bündeln und Strukturen dafür zu schaffen. Für den Bereich der Bildung steht hierbei die Hamburg Open Online University. Projektphasen:
Dürkop, A. & Ladwig, T. (2016). Der gemeinsame Weg zu einem Lernarrangement in der Hamburg Open Online University. Synergie. Digitalisierung in der Lehre, (1), 76–77. Zugriff am 22.6.2016. Verfügbar unter: https://www.synergie.uni-hamburg.de/de/media/ausgabe01/synergie01.pdf
Dürkop, A./Ladwig, T. (2016). Neue Formen der Koproduktion von Wissen durch Lehrende und Lernende. Hamburg: TU Hamburg. Verfügbar unter: https://tore.tuhh.de/bitstream/11420/1337/1/HFD_AP_Nr24_Trendpapier_Koproduktion_von_Wissen.pdf