Hochschule Kaiserslautern (University of Applied Sciences)
Stand: 22.10.2020
Dieses Beispiel guter Praxis für die strategische Weiterentwicklung von Lehre und Lernen in digitalen Zeiten wird anhand des methodischen Konzepts allgemein der Ebene der Struktur und im Speziellen den folgenden Dimensionen zugeordnet:
langfristig
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Referat Neue Lehr- und Lernformen Simone Grimmig
Ein vorbildhaftes Beispiel für geschaffene unterstützende Strukturen der Lehre im digitalen Zeitalter ist das Referat Neue Lehr- und Lernformen. Das Referat entstand im Rahmen eines Projektes zur Kompetenzentwicklung für den Einsatz neuer Medien in der Lehre und wurde nach Projektende im Jahr 2009 als festes Angebot fortgeführt. Das Referat bietet passgenau Support und Beratung, indem Serviceangebote von der Beratung und Schulung von Lehrenden bis hin zur Konzeption und konkreten Realisierung von digitalen Lernszenarien und Anwendungskontexten bereitgestellt werden.
Das Referat arbeitet sehr eng mit dem Bereich Hochschuldidaktik der Stabsstelle Qualitätsmanagement und den didaktisch fokussierten Mitarbeitern in den jeweiligen Projekten zusammen. Darüber hinaus ist das Referat durch eine enge Abstimmung mit der Referentin der Hochschulleitung an die Hochschulleitung an und in die strategische Weiterentwicklung der Hochschule eingebunden und dem Vizepräsidenten für Lehre und Internationalisierung unterstellt: Das Referat erarbeitet zudem Lösungen zur Öffnung der Hochschule für neue Zielgruppen, wie z.B. beruflich Qualifizierte, Berufstätige und familiär gebundene Studierende (örtlich und zeitlich flexibles und an unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten und -typen angepasstes Lernen).
Das Referat Neue Lehr- und Lernformen ist eines von fünf Referaten und Ansprech- und Servicepartner für die Lehrenden aller Standorte der Hochschule Kaiserslautern. Es begleitet beim Einsatz verschiedener Tools (VideoServer, Webkonferenz, CloudSpeicher, Livestreaming), schult und unterstützt bei der Entwicklung digitaler Lernangebote (v.a. Lernplattform OpenOLAT) und erprobt gemeinsam mit den Lehrenden Konzepte im E-Learning-Labor.
Darüber hinaus arbeitet das Referat mit der Stabsstelle Qualitätsmanagement und dem Senatsausschuss Qualität in der Lehre (SQL) zusammen. Beim SQL können Lehrende für ihre innovativen Lehrprojekte Mittel in drei unterschiedlichen Förderlinien beantragen: Sachmittel, Projektwettbewerbe und nachhaltige Weiterentwicklung des Curriculums. Jährlich werden von der Hochschule 120.000 € als Qualitätsverbesserungsmittel im Bereich der Lehre zur Verfügung gestellt. Zusätzlich stehen 150.000 € pro Jahr aus dem Projekt Studierenden-Erfolg zur Verfügung.
Für die Lehrenden steht am Campus Kaiserslautern eine umfangreiche Livestreaming-/Videoinfrastruktur (Audio-/Videostudie mit Greenbox, Liveregie, Schnittraum etc.) zur Verfügung, die auf alle Hochschulstandorte ausgeweitet werden soll. Außerdem steht ein mobiles E-Klausur-Labor zur Durchführung von elektronischen Übungen und Prüfungen mit 80 Laptop-Arbeitsplätzen für alle Standorte zur Verfügung. Im E-Learning-Labor am Standort Kaiserslautern werden gemeinsam mit den Lehrenden neue Konzepte erprobt. Mit dem Qualifizierungsprogramm ‚E-Teacher‘ können Lehrende eine adressatengerechte Planung und Integration neuer Medien in die Lehre erlernen.
Durch den Einsatz des Erlernten können u.a. auch neue Zielgruppen und Formate für die Lehre erschlossen werden. Das Programm fokussiert dabei auf das zentrale Learning-Management-System OpenOLAT der Hochschule Kaiserslautern. Zudem ist das Team des Referats an Projekten mit dem Fokus auf neuen Lehr- und Lernformaten beteiligt, wie z.B. im Projekt Open MINT Labs, das sich der Erstellung, des Einsatzes, der Evaluation und der Erforschung zur Nutzung virtueller Grundlagen- und Fortgeschrittenenlabore in der Hochschullehre widmet, die auf Basis moderner, innovativer plattformübergreifender Webtechnologien entwickelt werden. Ein durch den ESF gefördertes Projekt (MADE in RLP – Master Digital Engineering in Rheinland-Pfalz) soll bis Ende 2021 durch die Flexibilisierung von Lehr- und Lernorten sowie durch die Individualisierung des Lernens mittels intensiver Nutzung von digitalen Medien die Attraktivität für berufsgeleitende Studierende als auch für Bewerber_innen mit Berufserfahrung deutlich zu verbessern.
https://www.hs-kl.de/hochschule/referate/neue-lehr-und-lernformen